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Donnerstag, 27. Oktober 2011

Moderne Sklaven (1) - Echte Sklaverei im 21. Jahrhundert

Wir sprechen immer von einer freien Welt, in der wir leben. Das sich die meisten Menschen nur frei fühlen, es aber nicht sind, werde ich im zweiten Teil der Reihe „Moderne Sklaven“ ausführen. Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit echtem, offensichtlichem Sklaventum. Einem Sklaventum, das auch im Ursprungssinne diesen Namen verdient.

Es gibt noch immer geschätzte 27 Millionen Sklaven auf der Welt. Sie arbeiten auf Farmen, im Haushalt oder als Zwangs-Prostituierte. Doch wo leben diese Sklaven? Vielleicht in den von den Amerikanern als Schurkenstaaten bezeichneten Ländern, wie Iran oder Libyen? Nein! Die Sklaven leben in Demokratien oder kommen von Ländern wo Amerikanski-Marionettenregierungen sitzen. Besonders viele Sklaven gibt es in Brasilien, das von Neoliberalen gerne als Musterstaat & Vorbildsland für ihre Art der Politik gesehen wird.

Warum gerade Brasilien?

Brasilien ist hervorragend geeignet für moderne Sklaverei. Die Schere zwischen Arm und Reich ist dort am größten. Je mehr die Einen haben um so weniger die Anderen, umso leichter sind sie auszubeuten. Die Hälfte von Brasilien gehört einem Prozent der Bevölkerung. Fast die gesamte andere Hälfte ist im Besitz von weiteren drei bis vier Prozent. Es gibt natürlich um ein Vielfaches mehr Menschen als Arbeitsplätze. Da die Arbeitslosen kein Stück Land haben, von dem sie leben können, das sie ernährt,  hungern sie. Meist warten sie in den großen Städten Brasiliens am Straßenrand auf Arbeit. Das ist die große Chance der Großgrund-Besitzer.

In Karren und Bussen schicken sie ihre Vasallen aus um die armen Menschen aufzusammeln. Sie versprechen ihnen eine vernünftige Arbeit bei ordentlicher Bezahlung. Der Weg führt sie auf riesige Fazendas im Dschungel. Dort angekommen sind die Sklaven schnell mit der Realität konfrontiert. Die Hinfahrt hätte Geld gekostet, wird ihnen erzählt. Die erste Verpflegung hätte Geld gekostet, wird ihnen erzählt. Das wäre natürlich erstmals abzuarbeiten. Das dieses "Abarbeiten" niemals aufhört, merken die Sklaven früh genug. Doch gibt es für sie keinen Ausweg. Mucken sie auf, wartet der Knüppel auf sie oder es wird ihnen mit dem Schießgewehr gedroht. An Flucht ist nicht zu denken. Schließlich sind diese Fazendas mitten im Dschungel. Der tagelange Fußmarsch durch das Dschungel-Dickicht würde ihnen das Leben kosten. So fristen sie ein Leben voller Leid & Mühsal. Männer & Buben als Gratis-Arbeiter, Frauen & kleine Mädchen als Spielkameraden für notgeile Großgrund-Besitzer und deren Verbrecher-Horden, die sich an ihnen laben.

Die Besitzer der Fazendas düsen auch recht gerne mit ihren Privatjets durch die USA & Europa. Um Geschäfte zu machen. Hofgnädigst werden sie von unseren Wirtschaftsbossen & Politikern empfangen, fürstlich bewirtet und umgarnt.
Des Nächtens werden sie dann in diverse Etablissements eingeladen, wo Frauen aus anderen ausgebeuteten Ländern, den vom Nichtstun fetten und ungustiösen Körper der Ausbeuter-Kapitalisten ertragen müssen.

Wissen den unsere westlichen Machthaber nicht was in Brasilien geschieht, was diese Verbrecher mit den armen Menschen machen? Doch, lautet die erschreckende Antwort, aber es ist ihnen egal.
Sie machen einen guten Schnitt. Durch die billige Produktion von Kaffee, Rindfleisch und anderen Produkten können riesige Handelsspannen gesetzt und gewaltige Gewinne erwirtschaftet werden. Und nur darauf kommt es an, in unserer schönen, neuen Welt. Nur darauf kommt es an, im Kapitalismus.

Peter van Dorren

PS Wenn man sich die Struktur Brasiliens genauer ansieht, kann einem Angst und Bange werden. Alles ist privatisiert, die Schere zwischen Arm und Reich gewaltig. Es ist genau jene Struktur, auf die wir uns auch zubewegen. Es ist genau jene Schiene, auf die uns neoliberale Politiker gesetzt haben.

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